Jugendliche in Deutschland zahlen zunehmend bargeldlos

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Die neuste Postbank Jugend-Digitalstudie 2023 gibt interessante Einblicke in das Zahlungsverhalten und die Nutzung digitaler Tools zur Abwicklung finanzieller Vorgänge von Jugendlichen. Hintergrundinformationen zur Postbank Jugend-Digitalstudie. Hierfür wurden 1.054 Jugendliche in Deutschland zwischen 16 und 18 Jahren repräsentativ befragt. Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Studie haben wir von Umami View für euch nachfolgend Zusammengefasst.

Zunahme der kontaktlosen Zahlungen: Die Studie zeigt, dass 31 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren bereits regelmäßig oder zumindest gelegentlich kontaktlos mit einer App bezahlen. Dies ist eine Steigerung um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung könnte auf die zunehmende Verbreitung von digitalen Zahlungstechnologien und die Bequemlichkeit des kontaktlosen Bezahlens hinweisen. Bekräftigt wird diese Hypothese auch durch eine Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2021. Diese bestätigt den Trend bequem bargeldlos zu bezahlen sogar über alle Altersklassen hinweg. Unter den 16- bis 59-Jährigen gaben 53 Prozent Befragten an, an der Kasse am liebsten per Karte und/oder mit dem Smartphone zu zahlen. Auch bei den über 60-Jährigen nutzen demnach 24 Prozent solche bargeldlose Bezahlverfahren und damit genau doppelt so viele wie 2018.

Banking Quelle: Postbank

Hohe Smartphone-Nutzung: Mit 89% gibt die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen an ein Smartphone zu besitzen. Dieses spielt eine wichtige Rolle bei ihren Finanz- und Online-Bankgeschäften, einschließlich Überweisungen.

Tho­mas Brosch, Lei­ter Di­gi­tal­ver­trieb bei der Post­bank:

„Das bar­geld­lo­se Be­zah­len passt of­fen­bar gut zur Le­bens­wei­se und zu den Ge­wohn­hei­ten der Ju­gend­li­chen. Sie wach­sen auf in ei­ner di­gi­ta­len Welt, die oh­ne Smart­pho­nes, Smart­wat­ches und Chip-Kar­ten kaum noch vor­stell­bar is­t“ und er­gänzt: „Da­zu kommt der Si­cher­heits­as­pekt. Wenn man Bar­geld ver­liert, ist es weg. Wer aber mit der Kar­te oder mit dem Smart­pho­ne be­zahlt, kann sie bei Ver­lust oder Dieb­stahl schnell sper­ren las­sen und sein Geld schüt­zen.“

Banking-Apps und Online-Banking: Durch die hohe Smartphone-Nutzung erledigen 71 Prozent der Befragten Überweisungen und ähnliche Transaktionen online, wobei dieser Prozentsatz unter den 18-Jährigen sogar auf 81 Prozent steigt. Dabei nutzen alle Jugendlichen primär die Banking-App auf ihren Smartphones, wobei 45 Prozent von ihnen mobiles Online-Banking betreiben. Zudem geben 36 Prozent an, das Online-Portal ihrer Bank zu verwenden. Ein eindeutiges Ergebnis, dass die Akzeptanz von digitalen Finanzdienstleistungen unter der Gen Alpha längst zum Alltag geworden ist.

Unterstützung von Eltern und Banken: Die Jugendlichen erhalten Unterstützung und Finanzwissen hauptsächlich von ihren Eltern, wobei 67 Prozent angeben, von ihren Eltern Unterstützung zu erhalten. Zusätzlich lassen sich 39 Prozent der Jugendlichen von ihrer Bank bei der technischen Einrichtung und dem Umgang mit Online-Banking helfen. Das Bedeutet im Umkehrschluss, dass auch Eltern von Jugendlichen ein zunehmendes Interesse an bargeldlosen Bezahlen haben.

Abnahme der Verwendung von Münzen und Scheinen: Die Bedeutung von Bargeld hat in den letzten Jahren abgenommen. Im Jahr 2019 verwendeten noch 95 Prozent der Jugendlichen Münzen und Scheine, so sind es 2023 nur noch 88 Prozent. Der Einsatz von Kreditkarten, Debitkarten, mobilen Zahlungs-Apps und kontaktlosen Transaktionen hat zu dieser Entwicklung im Einzelhandel geführt.

Es gibt mehrere Faktoren, die diesen Rückgang der Barzahlungen erklären. Erstens bieten digitale Zahlungsmethoden eine erhöhte Bequemlichkeit, da sie oft schnell und unkompliziert abgewickelt werden können. Zweitens spielt die Sicherheit, wie bereits erwähnt, eine wichtige Rolle. Digitale Transaktionen bieten die Möglichkeit, verlorene oder gestohlene Zahlungsmittel schnell zu sperren und das Geld zu schützen. Drittens haben die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden Hygienebedenken die Nachfrage nach kontaktlosen Zahlungen weiter verstärkt.

Fazit

Die Postbank Jugend-Digitalstudie 2023 verdeutlicht, wie die jüngere Generation in Deutschland die Möglichkeiten der digitalen Finanzwelt wahrnimmt und nutzt, während sie gleichzeitig traditionelle Zahlungsmethoden wie Bargeld nicht ganz aufgibt, aber diese jährlich an Bedeutung verlieren.

Hierbei liefert die Studie vor allem wichtige Einblicke in die Veränderungen des Zahlungsverhaltens bei Jugendlichen im Kontext mit dem Einzelhandel. Die Ergebnisse zeigen, dass die junge Generation verstärkt digitale Zahlungsmethoden nutzt und in einer Welt aufwächst, in der mobile Geräte wie Smartphones und Smartwatches für das alltägliche Leben normal, als auch unerlässlich sind. Diese Entwicklung ist ein Indikator für den dringend benötigten Change hin zur konsequenten Digitalisierung im Einzelhandel. Hierbei erfordert es von Einzelhändlern eine Anpassung ihrer Zahlungssysteme und -prozesse, um den Bedürfnissen der jüngeren Kundschaft gerecht zu werden.

Für diese Generation ist neben dem unkomplizierten Bezahlen per Smartphone und Co. der Sicherheitsaspekt ein weiterer wichtiger Faktor. Digitale Zahlungsmethoden bieten Jugendlichen die Möglichkeit, im Falle von Verlust oder Diebstahl ihre Finanzmittel schnell zu sperren und zu schützen. Dieses Sicherheitsbewusstsein prägt das Verhalten der Verbraucher und hat Auswirkungen auf die präferenzierte Bezahlmethode im Einzelhandel.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass Bargeld im Einzelhandel weiterhin von Bedeutung ist. Obwohl digitale Zahlungsmethoden an Bedeutung gewinnen, nutzen immerhin 88 Prozent der Jugendlichen gelegentlich noch immer Münzen und Scheine. Einzelhändler sollten daher hybride Zahlungssysteme anbieten, die den unterschiedlichen Präferenzen ihrer Kunden gerecht werden.

Wie Umami View den Optiker mit einer modernen Payment-Lösung unterstützt und damit der Entwicklung aus der Studie gerecht wird, zeigen wir euch in unserem nächsten Blogbeitrag.

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