Augengesundheit im Fokus: Geschlechtergerechte Versorgung
Die Gesundheit der Augen ist ein zentraler Aspekt der Lebensqualität, der bei Männern und Frauen unterschiedlich beeinflusst wird. Anatomische, hormonelle und genetische Unterschiede führen dazu, dass Frauen häufiger an bestimmten Augenerkrankungen leiden und anders auf Behandlungen reagieren. Diese geschlechterspezifischen Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit einer personalisierten Versorgung.
Warum Frauen ein höheres Risiko tragen
Frauen haben ein um 15 % höheres Risiko, an Sehbehinderungen oder Erblindung zu leiden, als Männer. Besonders das Engwinkelglaukom tritt bei Frauen zwei- bis viermal häufiger auf. Der Grund liegt in anatomischen Merkmalen wie kleineren Augen und engeren Vorderkammerwinkeln, die die Entwicklung dieser Erkrankung begünstigen.
Eine weitere Herausforderung stellt die endokrine Orbitopathie dar, die bei Frauen bis zu fünfmal häufiger vorkommt. Diese Autoimmunerkrankung, die oft mit Morbus Basedow einhergeht, führt zu Schwellungen und Augenvorwölbungen, die nicht nur die Sehkraft beeinträchtigen, sondern auch kosmetische Folgen haben.
Auswirkungen der Menopause auf die Augengesundheit
Nach der Menopause steigt das Risiko für Katarakte (Grauer Star) bei Frauen um das 1,7-Fache. Die hormonellen Veränderungen, insbesondere der Rückgang des Östrogenspiegels, beeinflussen den Stoffwechsel der Augenlinse negativ und fördern die Entstehung von Trübungen.
Zusätzlich sind Frauen anfälliger für das Trockene-Auge-Syndrom, da die hormonellen Umstellungen den Tränenfilm destabilisieren. Digitale Bildschirme und Umweltfaktoren verschärfen diese Problematik weiter. Eine gezielte Beratung durch Optiker und Augenärzte ist hier essenziell.
Geschlechtergerechte Behandlungsstrategien
Frauen reagieren sensibler auf Medikamente, insbesondere auf Konservierungsstoffe in Augentropfen, was die Behandlung komplizieren kann. Gleichzeitig weisen sie eine höhere Therapietreue auf, wodurch langfristig bessere Behandlungsergebnisse erzielt werden können.
Ein gendersensibler Ansatz erfordert, dass Optiker und Augenärzte die individuellen Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten verstehen. Professor Dr. med. Maya Müller, Ärztliche Direktorin des Instituts für Refraktive und Ophthalmo-Chirurgie (IROC) in Zürich, betont:
„Für uns Augenärzte ist es wichtig, Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu verstehen, um Behandlungsstrategien zu optimieren und die Patientensicherheit zu erhöhen.“
Die Rolle moderner Technologien
Um geschlechterspezifische Versorgungsansätze in der Praxis umzusetzen, sind moderne Technologien eine wertvolle Unterstützung. Plattformen wie Umami View gehen hier mit gutem Beispiel voran. Diese App integriert in Zusammenarbeit mit Augenärzten eine umfassende Datenbank zu Nebenwirkungen von Medikamenten, die die Augengesundheit beeinflussen können. So erhalten Patienten und Ärzte gleichermaßen Zugang zu relevanten Informationen und können fundierte Entscheidungen treffen.
Augengesundheit im Fokus
Die geschlechterspezifische Versorgung in der Augenheilkunde steht vor neuen Herausforderungen, bietet aber auch Chancen. Optiker und Augenärzte können durch genderspezifische Ansätze, moderne Technologien und präzise Diagnostik die Lebensqualität ihrer Patienten nachhaltig verbessern. Der Fokus auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten stärkt nicht nur die Augengesundheit, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für eine innovative und personalisierte Medizin.
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